Erfahrungsbericht: Texter/Konzeptioner Fernkurs (Copywriter) an der HAF

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Erfahrungsbericht von Rolf, 45 Jahre alt:

Der Anstoß und der erste Schritt

Die Haupttätigkeit im Kleinunternehmen meiner Lebensgefährtin, in welchem ich angestellt arbeitete, verlagerte sich durch Gesetzesänderungen vom Telefonmarketing weg und hin zum Erstellen von Texten für Webseiten. Gelegentlich kamen von Kunden Anfragen zur Entwicklung von Slogans, werbewirksamen Texten und Produktbeschreibungen. Nach einigen Aufträgen, die zwar die Kunden zufriedenstellten, hatte ich das Gefühl, mehr Professionalität anbieten zu müssen. Ich wollte einfach wissen, was ich da tat und was es für den Kunden bedeutete.

Recherchen via Internet zeigten, dass es mehrere Anbieter gab, die im Bereich Texten Kurse anboten. Vom Journalisten, den ich wegen der fehlenden Fachhochschulreife gleich beiseite schieben konnte, über den Online-Redakteur und Werbetexter bis zum Schreibkurs „Autor werden“ reichte die Palette. Für unser Unternehmen schien der Werbetexter am besten geeignet zu sein, da er das Texten für Webseiten ebenso zum Inhalt hatte, wie das Texten auf und für klassische Medien wie Zeitungen, Poster und Plakate.

Den Beruf des Werbetexters als 45-jähriger Mann von der Pike auf zu erlernen, erschien mir vor allem finanziell nicht tragbar. Deshalb ich entschloss ich mich nach einem Gespräch mit meiner Chefin und Lebensgefährtin für das Fernstudium zum Texter/Konzeptioner. Die Hamburger Akademie für Fernstudien, kurz HAF, wählte ich mir als Anbieter, da mir wegen eventueller Außer-Haus-Seminaren die Nähe zum Wohnort wichtig war.

Dem Lernen ging die Frage der Finanzierung voran Fernstudien kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Privat fehlte mir das Geld, um die monatliche Gebühr von seinerzeit 128,- Euro aus eigener Tasche zu zahlen. Internetrecherchen und Anfragen bei der Arbeitsagentur führten schließlich zur Förderung durch die WeGebAU, der Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen. Eine Beraterin kam zu uns ins Haus, klärte uns über diese Initiative der Bundesagentur für Arbeit auf und nahm den Antrag auf. Nachdem dieser bewilligt wurde und der Bildungsgutschein vorlag, erfolgte die Anmeldung auf der Webseite der HAF.

Eckdaten zum Fernstudium

Bevor man sich für den Kurs entscheidet, ist es ratsam, sich die Vorab-Informationen anzusehen, auf die man nach einer kurzen Registrierung Zugriff erhält. Nach der Lektüre weiß man, ob dieser Lehrgang den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Die Kosten betrugen, wie oben erwähnt, 128,- Euro monatlich. Als Studiendauer wurden 15 Monate angesetzt, die man ohne zusätzliche Kosten bei Bedarf um 6 Monate verlängern kann. Dies sollte früh genug bei den Ansprechpartner des Fernstudien-Instituts bekannt gegeben werden.

Die Regelstudienzeit von 15 Monaten kalkuliert die Hamburger Akademie für Fernstudien so, dass man pro Lernheft rund 2 Wochen inklusive Prüfung benötigt. Bei rund 8 Stunden Lernzeit pro Woche ist dies fast immer realistisch. Es sind eher die Prüfungen, die bei einigen Themen umfangreicher gestalten. Speziell bei der vorletzten Prüfung, die einem alles Erlernte abverlangt. 26 Studienhefte erhält man, in welche der Lernstoff aufgeteilt. Einige Themen erstrecken sich über mehrere Hefte und damit auch mehrere Prüfungen. Die Prüfungen können per Post, Fax E-Mail oder über ein Online-Konto eingereicht werden, was problemlos funktioniert und die Wartezeit bis zum Ergebnis verkürzt. Über dieses Online-Konto sind auch Kommunikation mit dem Studienleiter oder anderen Studierenden möglich. Den Abschluss bildet bei diesem Lehrgang das Abschlusszeugnis mit eingetragener Benotung. Eine gesonderte Prüfung vor der IHK, um einen Ausbildungsstatus zu erlangen, ist nicht vorgesehen.

Viele Fernstudienlehrgänge beinhalten Seminare oder Praktika. Beim Texter/Konzeptioner werden drei eintägige Seminare zu Themen des Zeitmanagements, Lerntechniken und Selbstorganisation angeboten, die aber keine Pflichtveranstaltung darstellen. Wer in den genannten Bereichen fit ist und sich selbst strukturieren kann, sowie seine beste Lerntechnik kennt, kann hierauf verzichten.

Das Lernen und die Prüfungen

Zu Beginn habe ich mir meine vor mir liegenden Monate angesehen und mir meine persönliche Lernzeit ausgerechnet. Urlaub und Feiertage habe ich ausgeklammert, sodass ich mir bis auf den Tag genau ausrechnen konnte, wie viel Zeit mir während und nach der Arbeit (Lernzeit musste vom Arbeitgeber bei der Förderung durch das Amt zur Verfügung gestellt werden) zur Verfügung stand. Mein Plan sah vor, unter der Woche zu lernen und Freitag Nachmittag oder samstags die Prüfungen zu bearbeiten.

Mit den meisten Lernteilen und Prüfungen hat das auch gut funktioniert. Aber gerade Prüfungen mit hohem kreativem Anteil dauerten die Prüfungen öfter länger. Dadurch wurde zwar meine Lernzeit nicht beeinträchtigt, aber das eine oder andere Wochenende litt und damit gab es auch im Privatleben die eine oder andere Spannung.

Eine private Situation war es dann auch, die mich für einige Wochen aus der Lernphase warf. Die verlorene Zeit war nicht einzuholen und so entschloss ich mich, den „Scheck“ auf Verlängerung der Studiendauer einzulösen. Ein halbes Jahr war mir zu lang, sodass ich nur um 3 Monate verlängerte. Der Zeitdruck war enorm hoch, aber ich wollte fertig werden. Die Zusage durch die Fernstudien-Akademie erfolgte unbürokratisch und schnell. Wie zugesichert, entstanden keine zusätzlichen Kosten.
Der Lernstoff ist mit sehr vielen Beispielen, sowohl negativ wie positiv, unterstützt. Der Text enthält natürlich Fachbegriffe, die aber leicht verständlich in einem gesonderten Studienheft lexikalisch aufbereitet sind. Anhand von kleinen Lern- und Verständniskontrollen am Ende jedes Kapitels kann man selbst feststellen, ob das Gelesene verinnerlicht wurde.

Für die Prüfungen gibt es ein Formblatt, in welchem Daten wie Heftnummer, Kurs, Name und Datum eingetragen werden müssen. Danach arbeitet man sich dann Aufgabe für Aufgabe durch. Es kann nicht schaden, seine kreativen Aufgaben anderen, durchaus fachfremden Personen vorzulegen, um deren Reaktion mit der eigenen gewünschten Wirkung zu vergleichen. Das half mir, die eine oder andere Lösung nochmal zu überdenken und nachzubessern.

Der Studienleiter teilte nicht immer meine Ansichten

Kreative Lösungen beinhalten meiner Meinung nach, dass man sich drüber streiten kann. Was ich gut finde, muss anderen noch lange nicht gefallen. So kam es auch vor, dass ich die Beurteilung des Studienleiters nicht nachvollziehen konnte und einmal sogar seine Objektivität in Zweifel zog. Es kam zwar nicht soweit, aber in diesem Fall hätte es die Möglichkeit gegeben, eine Zweitkorrektur durch einen Kollegen von der HAF vornehmen zu lassen. Die Professionalität des Studienleiters sorgte unter anderem dafür, dass ich mich trotz der Meinungsverschiedenheit freundlich und gut betreut fühlte.

Das Zittern hörte mit dem Zeugnis auf, doch was sollte ich anfangen?

Die letzte Prüfung saß ich mit Leichtigkeit ab. Die vorletzte Prüfung dagegen machte mich zwei Wochen lang nervös. Sicher gibt es genug andere Teilnehmer, die sie in wenigen Stunden erledigt hätten, ich ließ mir zwei Wochen dafür. Man musste für eine große Bierbrauerei eine vollständige Kampagne entwerfen und hatte dafür natürlich auch auf „Kundenwünsche“ zu achten – in diesem Fall wäre die Brauerei der Kunde gewesen. TV-Spot, Kino-Spot, Radio, zu vermittelnde Botschaft, der richtige Mix an Kommunikationswegen, Slogans und die Stellungnahme, was man sich bei der Lösung gedacht hat, brachten Nerven und Hirn zum Kochen.
Am Ende haben sich Zeiteinsatz und Schweiß gelohnt. Die Prüfungsaufgabe wurde die beste von allen und erhielt eine satte 1. Kurz nach der Benotung erhielt ich dann per Post das Abschlusszeugnis und darf seither behaupten, ich bin Texter/Konzeptioner.

Nun stand ich vor der Frage, was ich mit dem Ergebnis anfangen konnte. Einige Kollegen machten sich mutig selbständig, andere versuchten, in Werbeagenturen Fuß zu fassen. Durch den Förderweg war ich gezwungen, innerhalb der Firma über einen Zeitraum von 2 Jahren zu bleiben und das erworbene Wissen umzusetzen. Eine Werbeagentur wollten wir nicht werden, aber wir konnten nun über den Tellerrand der SEO-Texte hinaussehen und uns ein erweitertes Betätigungsfeld schaffen. Es folgten dann auch Aufträge für Online-Shops, vollständige Entwicklung der Inhalte von Unternehmens-Webseiten, Konzeptentwicklung, Flyer und Slogans.

Dank des Studiums konnten wir Kunden werbewirksam beraten und zufriedenstellen, da neben dem kreativen Bereich auch wichtiges Hintergrundwissen zu einigen rechtlichen Belangen vorhanden war. Ohne dieses hätte so mancher Auftrag böse ausgehen können, da man viele Kleinigkeiten zu beachten hat, wenn man Werbung, Konzepte, Slogans und Marken- oder Produktnamen entwickelt. Das Urheberrecht ist nur ein kleiner Teil der Fallstricke, in die ich ohne Fernstudium sicher hineingelaufen wäre.

Das Verständnis für Kundenbelange, Zielgruppen, der richtige Einsatz bestimmter Wörter, das Erzeugen von Bildern im Kopf und Werbemittel helfen bis heute, Kunden gegenüber kompetent auftreten zu können. Das Wissen um Werbeträger, deren Kosten, Einsatzmöglichkeiten und die Gliederung unserer Gesellschaft sowie das bewusste Wahrnehmen von Werbung, deren Wirkung und Lernen aus Flops und Topps der Mitbewerber sind heute Handwerkszeug, um eigene Kunden zu finden und mithilfe zufriedener Kunden, neue zu finden.

Nach heutigem Wissensstand

Mein beruflicher Weg hat mich mittlerweile in vollkommen neue Gefilde geführt, in denen ich direkter mit Menschen zu tun habe, als in der Werbung. Doch auch hier helfen mir einige Erkenntnisse aus der Verkaufspsychologie weiter, die ich während des Studiums erlangt habe. Wäre ich mit den Erfahrungen von heute nochmal in der Situation vor dem Studium, würde ich es wieder machen. Sollte ich die positiven und negativen Punkte gegenüberstellen, könnte es wie folgt aussehen:

Negativ:

Prüfungen werden nur von einer Person bewertet, persönlich fände ich 3 Meinungen besser.
In Anbetracht dessen, dass mir Menschen bekannt sind, die diesen Fernlehrgang mit guten Ergebnissen ablieferten, denen sowohl notwendige Deutschkenntnisse wie auch Kreativität fehlen (persönliche Meinung), ist mir der tatsächliche Qualitätsanspruch nicht klar.
Eine fundierte Ausbildung (die es für diesen Beruf zum Zeitpunkt nicht gibt) mit Praxisteil kann das Fernstudium nicht ersetzen. Um damit Geld zu verdienen, ist nach dem Fernlehrgang viel Talent notwendig.
Ein Studium der Kommunikationswissenschaften oder Germanistik, wie im Berufenetz der Arbeitsagentur angegeben, notwendig sind, scheint mir etwas überzogen.

Positiv:

Der Stoff wird klar verständlich vermittelt, die Lernkontrollen wiederholen den Kern eines Kapitels, es sind ausreichend Beispiele und Quellenhinweise zum Vertiefen vorhanden.
Das erworbene Wissen ist anwendbar, dient meiner Meinung nach als solides Fundament, das erweitert werden muss.
Die Ansprechpartner waren zu jeder Zeit freundlich und hilfsbereit
Es gibt regelmäßig einen Statusbrief per Post, der aufzeigt, wie weit man im Lernen ist und somit hilft, seine Zeitplanung gelegentlich zu überprüfen.
Zu vielen Prüfungs-Korrekturen gab es zusätzliches Material, um Aufgaben oder Anmerkungen verständlicher zu machen.
Durch den smartlearn®-campus lässt sich nur Kontakt zur HAF oder den Studienleitern herstellen, sondern auch zu anderen Fernlehrgangs-Teilnehmern

Ich weiß, was die Arbeit eines Texters kosten sollte.

Wer als Quereinsteiger als Texter/Konzeptioner arbeiten möchte, sollte meines Erachtens nach diesen Fernlehrgang absolvieren. Schreiben können viele, aber Texten ist etwas ganz anderes, bei dem es neben dem Werbeerfolg auch ums Recht und damit um Geld, Ruf und Existenz geht – und zwar die der Agentur wie auch die des werbenden Kunden. Reines Talent wäre mir mit dem jetzigen Wissen nicht genug.

Texter/in / Konzeptioner/in (Copywriter)HAF – Hamburger Akademie für Fernstudien

Alle Fernkurse im Überblick

Kinder- und Jugendbuchautor/in

Art: Fernhochschule
Präsenzstandort Präsenzstandort
Hamburg
Online-Campus
Testphase

Abschluss: Es ist keine (Abschluss)-Prüfung vorgesehen
Dauer: 24 Monate
ZFU-Nr.: 7137104

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Eckdaten zum Fernstudium

Das Lernen und die Prüfungen

Der Studienleiter teilte nicht immer meine Ansichten

Das Zittern hörte mit dem Zeugnis auf, doch was sollte ich anfangen?

Nach heutigem Wissensstand

Negativ:

Positiv:

Ich weiß, was die Arbeit eines Texters kosten sollte.

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