Erfahrungsbericht: Fernstudium Werbegrafik und Design bei der SGD

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Erfahrungsbericht von Jenni, 33 Jahre alt:

Meine Vorgeschichte

Mein Name ist Jenni und ich bin 33 Jahre alt. Ursprünglich habe ich Krankenpflege gelernt und bis 2002 in diesem Beruf gearbeitet. Im Sommer 2002 hatte ich einen schweren Verkehrsunfall und wurde lebensgefährlich verletzt. Ich lag 4 Wochen im Koma und hatte viele schwere Knochenbrüche und innere Verletzungen. Nach dem Krankenhausaufenthalt und einer wochenlangen Rehabilitation war klar: ich würde schwer gehbehindert bleiben und somit ist eine weitere Beschäftigung als Krankenpflegerin nicht mehr denkbar. Zudem würde es lange dauern, bis ich überhaupt wieder gesund geschrieben würde. Ich wollte aber nicht monatelang untätig rum sitzen. Und so habe mir erstmals ernsthafte Gedanken über ein Fernstudium gemacht. Denn laut den Ärzten durfte ich weder eine Umschulung, Ausbildung oder Praktikum machen.

Die Informationssammlung zum Studium und Förderung

Zuerst habe ich mich im Internet und über Werbematerial über die verschiedenen Anbieter, deren Angebote und die Kosten für diverse Studiengänge informiert. Das Angebot war extrem umfangreich und so bot es sich an, erstmal eine Richtung festzulegen. Ich wollte etwas Kreatives mit Zukunft. Die SGD (Studiengemeinschaft Darmstadt) bot einen Studiengang mit dem Titel Werbegrafik & Design an. Da ich diesen speziellen Lehrgang nur bei der SGD fand, war das auch der Grund mein Studium dort zu absolvieren.

Um genau zu erfahren worauf ich mich einlasse und was auf mich an Lernpensum zukommt, habe ich eine Probelektion und spezielles Informationsmaterial zu meinem favorisierenden Studiengang bestellt.

Das Informationspaket

Es dauerte nur wenige Tage bis die Unterlagen per Post bei mir eintrafen. Sie enthielten eine Probelektion, eine Kostenaufstellung, die Studienvoraussetzungen, eine Auflistung der einzelnen Themen die im Studium vermittelt und bearbeitet werden würden und den zu erreichenden Abschluss. Bei meinem ausgewählten Studium handelte es sich um eine handwerklich-gestalterische Ausbildung ohne die Verwendung eines Computers. Diesen brauchte man lediglich, um den Online-Campus nutzen zu können.

Hier die gesamten Informationen im Überblick:

  • Dauer des Studiums: 22 Monate (konnte bis auf 33 Monate verlängert werden)
  • Lernmaterial: 3 Hefte pro Quartal mit 1-4 Übungsaufgaben zum Einsenden
  • Kosten: 104 Euro/monatlich
  • Voraussetzungen: keine
  • Abschluss: SGD-Abschlusszeugnis und SGD-Zertifikat
  • Förderung: es besteht die Möglichkeit den Studiengang mit einem Bildungsgutschein zu fördern (dies kam für mich leider nicht in Frage, da ich ja krank geschrieben war)

Lernstoff:

Zeichnen:

  • Grundlagen des Zeichnens
  • Bildaufbau
  • Perspektive
  • Architektur
  • Stillleben und Pflanzen
  • Sachzeichnen
  • Licht und Schatten
  • Skizze und Landschaft
  • Pflanzen und Tiere
  • Kopf, Porträt und Figur
  • Akt und Figur
  • Druckgrafik
  • Schriftgestaltung.

Grafik-Design:

  • Wahrnehmung und Gestaltung
  • Form und Komposition
  • Darstellungstechniken
  • Farbe, Idee und Entwurf
  • Schrift und Typografie
  • Fotografie
  • Satz-, Repro- und Drucktechniken
  • Illustration
  • Kulturvermittlung
  • Firmenausstattung
  • Produktwerbung.

Die Anmeldung

Ich war total begeistert. Dieses Studium war genau das Richtige für mich. Als Autodidakt (jemand der selbstständig einen Lernstoff verinnerlichen kann) war ich begeistert davon, mein Lernpensum selbst bestimmen zu können. Ich konnte meine Zeit frei einteilen und die 3 Lernhefte pro Quartal nach meinen eigenen Zeitvorstellungen bearbeiten. Und so meldete ich mich an.

Der Studienbeginn

Anfang Januar 2003 bekam ich mein erstes Paket. Es enthielt 3 Lernhefte, einen Schreibblock, eine Mappe, frankierte Rückumschläge für den Versand der Einsendeaufgaben und ein Anschreiben. Ich habe mich sofort auf die Lernhefte gestürzt und diese wissbegierig gelesen. Sie waren in die unterschiedlichen Themenbereiche untergliedert und enthielten diverse Übungsaufgaben. Am Ende eines jeden Heftes waren die Einsendeaufgaben gestellt. Diese bestanden aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im theoretischen Teil wurden Fragen aus den einzelnen Lektionen gestellt, welche ich schriftlich beantworten musste. Im praktischen Teil musste ich zum Beispiel eine Zeichnung, Skizze oder Layout anfertigen. Meine ersten Aufgaben habe ich bereits nach vier Tagen eingesandt.

Der weitere Verlauf

Ungefähr eine Woche später erhielt ich meine Unterlagen korrigiert und bewertet zurück. Ich stellte fest, dass ich wohl ein echtes Talent für Werbegrafik und Design besaß. Die Noten waren sehr gut und es gab kaum Beanstandungen. Ich dachte damals, dieses Studium schaffe ich im Schlaf. Doch da hatte ich mich geirrt.

Ein Nachteil eines Fernstudiums ist es, dass man nicht kontrolliert wird. Und so hab ich mir mit den nächsten drei Heften bis kurz vor Ende des Quartals Zeit gelassen. Und dann geriet ich unter Stress. Ich wollte doch unbedingt im Zeitplan bleiben. Ich habe die Hefte im Akkord durchgearbeitet und die Aufgaben eingesendet. Das hat sich natürlich gerächt. Diesmal war die Bewertung nicht so gut. Das sollte mir natürlich nicht wieder passieren.

Meine Organisation

Von nun an habe ich mir zu Beginn eines jeden Quartals 21 Tage Zeit gegeben um die Lernhefte aufmerksam zu lesen und das Gelesene zu verinnerlichen. Damit ich eine Art Lehrplan hatte, habe ich mir für jedes Heft 7 Tage Zeit gegeben. Wenn ich alle Hefte durch hatte, habe ich mir wieder 3 Wochen Zeit gegeben um wieder jede Woche die Übungsaufgaben zu bearbeiten. In den letzten 3 Wochen des Quartals habe ich wieder im Wochenschritt nach und nach die Einsendeaufgaben eines jeden Heftes bearbeitet. Sobald das letzte Heft bearbeitet war, wurden die Aufgaben eingesendet. Und dann kamen auch schon die nächsten Hefte.

Betreuung durch Profis und Lehrkräfte

Neben dem Online-Campus und dem E-Mail-Kontakt hatte ich die Möglichkeit mir über eine kostenfreie Hotline Hilfe zu holen. Allerdings war das Erklärte manchmal schlecht nachzuvollziehen. Da war es definitiv einfacher und lehrreicher meine Fragen per E-Mail zu stellen. Diese wurden wirklich sehr gut und detailliert erklärt. Nachteil: auf die Antwort musste ich manchmal 14 Tage warten und in dieser Zeit musste ich die Arbeit an der erfragten Aufgabe zurückstellen.

Zwischenfazit

Die letzen 6 Monate des Studiums entschloss ich, nach meinem Abschluss in der Werbebranche zu arbeiten. Ich war mittlerweile wieder einigermaßen hergestellt. Zwar war ich seit meinem Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen, aber ich fühlte mich in der Lage endlich wieder arbeiten zu gehen. Ich schloss mich mit meiner Rentenversicherung kurz. Diese teilte mir allerdings mit, dass ich, trotz meines Studiums, ohne eine qualifizierte Umschulung nicht wieder eingegliedert werden könnte.

Doch ich wollte nicht noch einen fremden Beruf lernen. So entschloss ich mich einen branchenverwandten Beruf zu lernen: Mediengestalter für Digital- und Printmedien. Im Januar 2005 begann ich meine Umschulung. Durch die Zeit in der ich die Umschulung beantragte, die Dauer des Vorbereitungslehrgangs und den Beginn der Umschulung musste ich mein Studium zurückstellen. Ich nahm erst im Frühjahr 2005 das Studium wieder auf.

Studienabschluss

Im Herbst 2005 schloss ich mein Studium mit dem Einsenden der letzten Aufgaben ab. Endlich war ich fertig. Zwei Wochen später erhielt ich die Korrektur und das Abschlusszeugnis der Studiengemeinschaft Darmstadt. Nun hatte ich noch die Möglichkeit, das Zertifikat der SGD zu erhalten. Dafür musste man eine Abschlussprüfung zu Hause absolvieren. Doch meine Umschulung nahm mich derart in Beschlag, dass ich diese Möglichkeit nicht in Erwägung zog.

Die positiven Aspekte meines Fernstudiums

Wenn man in der Lage ist selbstständig zu lernen und sich seine Zeit frei einteilen möchte, dann ist ein Fernstudium goldrichtig. Ich konnte lernen wann und wo ich wollte, egal ob mitten in der Nacht oder tagsüber in einem Cafe. Der Lehrinhalt war gut gegliedert, informations- und lehrreich. Ich habe keinerlei weitere Literatur benötigt.

Die Studiengebühr beinhaltete bei meinem Lehrgang sämtliche Lehrmaterialien. Ich brauchte nur Papier, Bleistift, Zirkel Kleber, Buntstifte, Radiergummi und Lineal. Somit waren die Kosten übersichtlich und gut kalkulierbar.

Die negativen Aspekte meines Fernstudiums

Im Nachhinein kann ich sagen, dass man sehr diszipliniert sein muss um ein Fernstudium erfolgreich zu absolvieren. Es ist mir oft schwer gefallen mich eigenmächtig aufzuraffen und zu lernen. Hin und wieder fehlte die Kontrolle bzw. die Aufsicht durch eine anwesende Lehrperson. Denn auch ein Autodidakt braucht hin und wieder mal einen kleinen Schubs.

Profit meines Fernstudiums

Meine Umschulung enthielt nur Ausbildungselemente, die am Computer umgesetzt wurden. Ich hatte lediglich drei Monate eine theoretische Einführung in den Beruf des Mediengestalters. Durch mein Fernstudium waren mir sämtliche theoretische Grundlagen der Gestaltung und des Designs bereits bekannt. Somit konnte ich mich rein auf die Programmschulungen konzentrieren.

Abschließendes Fazit

In meinem Fall hat das Fernstudium erheblich zu meiner Ausbildung zum Mediengestalter beigetragen. Ich hatte viel mehr Grundwissen als meine Kollegen, was mir besonders in der IHK-Prüfung zu Gute kam. Der Beruf des Mediengestalters ist bei der Prüfung in die Bereiche Digitalmedien (Webdesign) und Printmedien (Flyer, Broschüren, Visitenkarten, usw.) gegliedert und man kann die Prüfung nur in einem Bereich ablegen.

Während meine Kollegen allesamt den Printbereich bevorzugten (in diesem Bereich war der einzige theoretische Unterricht), habe ich den digitalen Bereich gewählt. Denn da ich die Grundlagen der Gestaltung und des Drucks bereits ausführlich studiert hatte, konnte ich mich die zwei Jahre der Umschulung auf den Bereich der digitalen Medien konzentrieren.

Ich betrachte mich heute als voll ausgebildeten Mediengestalter mit breit gefächertem Wissen im Bereich der digitalen und gedruckten Medien. Und so konnte ich nicht nur zwei Jahre mit einer eigenen Werbeagentur glänzen, sondern arbeite auch noch als freier Mitarbeiter in der Werbebranche.

Werbegrafik und DesignSGD – Studiengemeinschaft Darmstadt

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