Effektives Lernen
Wissenschaftliches Arbeiten
BAföG
Studieren mit Behinderung
Schritt 1: Vorbereitung auf das Schreiben der wissenschaftlichen Arbeit
Das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit erfordert gründliche Vorbereitungen, für die ausreichend Zeit eingeplant werden sollte.
a) Rahmenbedingungen
Bevor die Arbeit beginnt, sind zumindest die folgenden Dinge zu klären.
Umfang der Arbeit
Dieser reicht im Studium von den wenigen Seiten einer Seminararbeit bis zur Diplomarbeit oder Dissertation. Je geringer die geforderte Seitenzahl, desto weniger Schreibarbeit ist zu leisten. Außerdem wirkt sich die Länge der Arbeit auf den Schreibstil aus: Steht wenig Platz zur Verfügung, müssen zwangsläufig einige Details, Exkurse und Tabellen entfallen. In jedem Fall ist vorab zu klären, welcher Umfang erwartet wird.
Zielpublikum
Die meisten im Verlaufe eines Studiums geschriebenen Arbeiten haben als Adressaten den jeweiligen Professor, Seminarleiter o.Ä. und werden selten von anderen Personen als diesen gelesen. Dies bedeutet, dass man eine entsprechende Kenntnis grundlegender Aspekte voraussetzen kann und diese nicht zu wiederholen braucht, bevor es an das eigentliche Thema geht.
Selbes gilt für Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden. Anders verhält es sich bei Veröffentlichungen für Fachlaien z.B. in populärwissenschaftlichen Magazinen oder Lexika. Hier muss nicht nur auf eventuell erforderliche Vorkenntnisse, sondern auch auf eine sorgsame Verwendung des Fachvokabulars geachtet werden.
Eine internationale Lehrveranstaltung oder Veröffentlichung kann es notwendig machen, die Arbeit in Englisch (oder einer anderen Fremdsprache) zu verfassen. Hierbei empfiehlt sich die Zuhilfenahme eines Fachwörterbuchs.
Korrekturleser
Korrekturleser dienen dazu, eine Roh- oder Endfassung einer Arbeit auf mögliche Tippfehler, Inhalt und Verständlichkeit zu überprüfen. Bereits zu Beginn der Schreibarbeit sollte feststehen, wer als Korrekturleser in Frage kommt und zu welchem Zeitpunkt die zu lesende Fassung bereitliegen soll. Auch dem Korrekturleser gegenüber gilt es Fristen einzuhalten, damit dieser seine Aufgabe mit der nötigen Sorgfalt erledigen kann.
b) Recherche und Literatursuche
Um beim Verfassen der Arbeit auf ein stabiles Fundament an bereits Publiziertem aufbauen zu können, ist der vorausgehenden Recherche ausreichend Zeit zu widmen. Nicht selten findet man so bereits genügend Material, das nur mehr gesichtet und zusammengefasst werden muss.
Literatursuche
An einer Universität oder Hochschule steht immer eine umfangreiche Bibliothek zur Verfügung. In dieser finden sich meist alle für das Studium relevanten Publikationen. Durch das Suchen in einem Katalog (oft mittels Computer oder online von zuhause möglich) nach Schlagworten oder Autoren wird schnell eine große Menge an Literatur zutage gefördert. Der Katalog gibt weiters den Standort des Buches in der Bibliothek sowie den Status der Entlehnbarkeit an.
Stehen mehrere ähnlich wirkende Bücher zur Auswahl, lohnt sich ein Blick in die jeweiligen Inhaltsverzeichnisse. Manchmal trügt der Schein und ein Buch liefert nicht die gesuchte Information, während ein anderes einen exakten Treffer darstellt.
Nicht zu vergessen sind die Fachbereichsbibliotheken einzelner Institute, in denen oftmals große Mengen aktueller Fachzeitschriften verfügbar sind, die sich bei der Literatursuche als wahrer Schatz herausstellen können. Höfliches Nachfragen bei Bibliothekar oder Institutsangestellten führt zu schnellem Erfolg.
Internetseiten
So verlockend es auch scheinen mag, der großen Vielfalt des Internets die gesuchten Informationen zu entnehmen, so ist doch besonders hier zur Vorsicht geraten. Eine Internetseite, deren Glaubwürdigkeit nicht zweifelsfrei feststeht (z.B. Institutsseiten, Universitätsportale, eLearning-Plattformen), dient bestenfalls als Ausgangspunkt weiterer Recherche. Es gilt zu berücksichtigen, dass der Inhalt oft von Anonymen stammt, deren Qualifikation unbekannt ist und die keiner Kontrolle einer wissenschaftlichen Gemeinschaft unterstehen.
Sollte einmal das Heranziehen einer Internetseite als Quelle unumgänglich sein, so ist es ratsam, die gesamte Internetseite am eigenen Computer abzuspeichern und das Datum des Zugriffs zu notieren, für den Fall, dass die Seite vom Verfasser zwischenzeitlich gelöscht oder geändert wird.
Bibliographien und Rückwärtsrecherche
Eine Bibliographie bietet eine umfassende Übersicht über die Literatur, die zu einem bestimmten Thema veröffentlicht wurde. Das Thema selbst wird darin nicht behandelt, stattdessen erhält man eine Sammlung an Literaturlisten, sortiert nach Unterthemen. Auf diese Weise können Bibliographien bei der Literatursuche behilflich sein, wenn man einmal nicht weiter weiß.
Eine weitere Möglichkeit, die Menge an Literatur zu vergrößern, ist die Rückwärtsrecherche. Hierbei werden anhand des Literaturverzeichnisses eines bereits vorhandenen Buches die Quellen des jeweiligen Autors zum Gegenstand der weiteren Suche. In den Quellen des ersten Autors finden sich wiederum Literaturverzeichnisse, die möglicherweise wieder weitere Quellen liefern (Schneeballsystem).
Natürlich ist darauf zu achten, ob ein vor sehr langer Zeit publiziertes Werk nicht mittlerweile obsolet geworden ist und daher keine weiteren Erkenntnisse liefert oder nach aktuellem Stand sogar fehlerhaft ist.
c) Konzept
Nachdem die Literatur gesichtet wurde, kann bei umfangreicheren Arbeiten ein Konzept erstellt werden, das einen Überblick verschafft, welche Themen und Fragestellungen in der Arbeit behandelt werden sollen. Dies erleichtert die spätere Schreibarbeit sehr, da sich oft eine logische inhaltliche Gliederung der Arbeit ergibt.
Weitere Inhalte des Ratgebers „Wissenschaftliches Arbeiten„
- Vorbereitung der wissenschaftlichen Arbeiten
- Rahmenbedingungen
- Recherche und Literatursuche
- Konzept
- Die Gliederung
- Zitieren
- Layout