Ablauf einer Präsenzveranstaltung an der FernUniversität in Hagen

Wer ein Studium an der FernUniversität in Hagen absolviert, kommt schnell mit dem Begriff „Präsenzveranstaltung“ in Berührung. Denn damit der akademische Abschluss des Fernstudiums als solcher anerkannt werden kann, ist eine Mindestanzahl an wahrgenommenen Präsenzveranstaltungen zu erreichen. Dabei variiert die Anzahl je nach Studiengang. Etwa im Bereich Kulturwissenschaften muss die Teilnahme an zumindest drei Präsenzveranstaltungen bescheinigt werden, von denen zwei im Schwerpunkt liegen sollen. Dahingegen reichen im Bereich Psychologie zwei Präsenzveranstaltungen aus, die aber bestimmten Studienabschnitten angehören müssen. Und Informatiker haben ein Seminar als Hinführung auf die Abschlussarbeit. Während man solche Vorgaben auf der Webseite der FernUnversität leicht nachlesen kann, findet man zum genauen Ablauf dieser Veranstaltungen nur wenige Hinweise. Darum berichtet hier eine Fernstudentin, die an so mancher Hagener Präsenzveranstaltung teilgenommen hat.

Die Präsenzveranstaltung als Prüfungsthema

Präsenzveranstaltungen finden meistens übers Wochenende statt, aber auch die Veranstaltungen unter der Woche dauern zwei bis drei Tage. Aufgrund der vielen Regionalzentren finden sie nicht nur auf dem Hagener Campus statt, sondern in ganz Deutschland und darüber hinaus, ergänzt durch einige Seminare, die online stattfinden. Diese Veranstaltungen sind thematisch einem oder mehreren Modulen zugeordnet, darum führen viele Lehrgebiete beziehungsweise Institute ihre eigenen Veranstaltungslisten. Auf die Listen, die einen betreffen, lohnt sich ein regelmäßiger Blick. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Veranstaltung zu finden, die einen interessiert. Neben dem Erreichen der Mindestanzahl gibt es weitere Gründe für eine Präsenzveranstaltung. Da sie ein Kurs-Thema vertiefen oder mit einem neuen Aspekt erweitern, eignen sie sich gut als Themen für mündliche Prüfungen und Hausarbeiten. Zwar ließe sich das Thema der Veranstaltung auch ohne Teilnahmebescheinigung wählen, so dass die Veranstaltungsliste an sich bereits als Orientierung für mögliche Prüfungsthemen fernab der Studienbriefe dienen kann. Den besten Einblick in das Thema gewährt aber natürlich die Teilnahme. Etwa im philosophischen Studium sind sie sogar Pflicht für das Vorschlagen eines Prüfungsthemas, so dass die Wahl der Veranstaltung(en) rechtzeitig erfolgen sollte. Im Übrigen konnte es schon vielen Fernstudenten Klarheit über die Wahl eines Prüfungsthemas oder einer Prüfungsform verschaffen, indem sie eine Veranstaltung genutzt haben, um sich ein Bild vom Charakter des Prüfers zu machen.

An- und Abmeldung

Hat man sich für eine Veranstaltung entschieden, deren Anmeldefrist gerade läuft, ist der nächste Schritt die Anmeldung über das Formular auf der Beschreibungsseite. Nach Ablauf der Anmeldefrist erhalten alle Teilnehmer eine Rundmail von dem Sekretariat des jeweiligen Lehrgebietes. Übrigens sollte sich jeder, der doch nicht teilnehmen kann, beim Sekretariat kurz per E-Mail abmelden. Einige Lehrgebiete haben trotz der Mindestanzahl nur wenige Präsenzveranstaltungen pro Semester, so dass die Nachfrage groß ist. Wer dann ohne Abmeldung fehlt und somit den Platz nicht wieder freigegeben hat, muss in einigen Instituten sogar mit einer vorübergehenden Anmeldesperre rechnen. Diese Regelung klingt hart, doch leider gibt es auf vielen Präsenzveranstaltungen derartig ungenutzte Plätze, obwohl die Warteliste lang ist.

Schon die Vorbereitung fällt unterschiedlich aus

Eine Veranstaltung zu wählen, die einen persönlich interessiert, ist auch deswegen sinnvoll, weil die Teilnahme Vorarbeit bedeutet. Die Vorbereitung fällt im Einzelnen unterschiedlich aus. Das beginnt bei der Literaturliste, die man mit der Rundmail des Sekretariats bekommt. Literaturlisten können mal nur drei Pflicht-Titel, mal noch zwanzig optionale Titel und mal auch fünfzehn Pflicht-Zeitungsartikel enthalten. Dann variiert auch, inwieweit diese Werke durchzuarbeiten sind. Einigen Veranstaltern genügt ein Querlesen, andere verlangen zu jedem Titel Kurzreferate. In jedem Fall ist es ratsam, sich genau die genannte Auflage zu besorgen, damit man sofort folgen kann, wenn der Prüfer oder ein Teilnehmer eine Seitenzahl nennt. Was das Besorgen der Literatur angeht, ist es auch unterschiedlich, ob die FernUni einiges oder vieles davon digital oder ausgedruckt als Reader zur Verfügung stellen kann, oder ob man sich alles selbst ausleihen beziehungsweise kaufen muss. Man sollte vorsichtshalber etwas Geld für Fachliteratur einplanen, das zu den Ausgaben für Fahrt und Hotel dazukommt.

Der Ablauf einer Präsenzveranstaltung

Präsenzveranstaltungen sind als Seminare statt als Vorlesungen zu sehen. Es geht nicht darum, dass der veranstaltende Prüfer oder Betreuer die ganze Zeit alleine spricht. Er ist mehr als Moderator zu sehen, der durch die Abschnitte navigiert. Für zentrale Aussagen aus der Fachliteratur ist die aktive Teilnahme der rund zwanzig Studenten gefragt. Allerdings gehen die meisten Veranstalter danach, wer sich freiwillig meldet, und nehmen keinen dran, der lieber nur zuhört. Entsprechend der Vorbereitung läuft eine Hagener Präsenzveranstaltung aber mal mehr und mal weniger „streng“ ab. Geht es am ersten, kürzeren Veranstaltungstag zumeist um eine Orientierung und um das Kennenlernen, kann es für den weiteren Verlauf variieren, inwieweit der Prüfer überhaupt die zu lesende Fachliteratur behandelt oder sich spontan auf einen Punkt konzentriert, der für die anwesenden Studenten hilfreich erscheint, etwa weil sie bei der Vorstellungsrunde von sich aus ihr angestrebtes Prüfungsthema schildern. Zudem räumen die meisten Veranstalter von vornherein Zeit ein für individuelle Fragen zum Ablauf einer Prüfung. Hilfreich kann sein, den Betreuer an dieser Stelle zu fragen, worauf er beispielsweise in mündlichen Prüfungen Wert legt. Achtet er mehr auf Querverweise oder mehr auf direkte Zitate und genaue Seitenkenntnisse der Fachliteratur? Auch für den Verlauf der Präsenzveranstaltung ist der Charakter des Prüfers ausschlaggebend. Einige sind bekannt dafür, dass sie Gruppenarbeit machen, die aber nicht dem Zeitüberbrücken dient, sondern im Idealfall ein nahezu fertiges Hausarbeits-Exposé entstehen lässt. Andere Veranstalter gehen akribisch jeden Titel der Literaturliste durch und sind enttäuscht, wenn nicht jeder alles gelesen hat. Dieser Fall kommt aber selten vor. Zwar sollte jeder Teilnehmer das Seminar ernst nehmen und sich vorbereiten. Doch es empfiehlt sich, zu schauen, ob einem Beschreibung und Rundmail auch von der Ausdrucksweise her zusagen und was andere Kommilitonen zu dem Prüfer zu erzählen haben. Weniger flexibel ist man natürlich, wenn man ein Seminar besuchen muss, um im Plenum über seine Abschlussarbeit zu berichten. Dann hat man die Wahl des Themas und des Prüfers bereits vorher getroffen.

Zu unterscheiden sind solche Seminare von anderen Veranstaltungen, die die FernUniversität anbietet. Infoveranstaltungen, Mentoriate, Tutoriate, Klausurvorbereitungen und Exkursionen sind freiwillige Veranstaltungen, von denen nur die letzten beiden Typen in einigen Fällen als Präsenzveranstaltung anerkannt werden. Welche Events Teilnahmen für den Studienabschluss bescheinigt werden, steht eigentlich immer in den Eckdaten der Veranstaltungsbeschreibung dabei.

Veranstaltungen runden das Fernstudium ab

Fassen wir zusammen: Präsenzveranstaltungen an der FernUniversität in Hagen sind Pflicht-Seminare, die nach Interesse sowie Verfügbarkeit selbst ausgewählt werden können. Durch sie lernt man Prüfer und Kommilitonen kennen, was auch ein Stück mehr Campus-Feeling aufkommen lässt. Sie helfen dabei, Prüfungsthemen zu finden, zu vertiefen oder auch auszuschließen. Betreuern können individuelle Fragen gestellt werden, die sogar Einfluss auf die spätere Prüfungsnote haben können. Sowohl für die Universität als auch für die Studenten dürften Präsenzveranstaltungen mitsamt ihrer Vorbereitung das Gefühl vom „Unileben“ verstärken. Eine runde Sache also, an die man vorbereitet aber entspannt herantreten kann.

Checkliste für Präsenzveranstaltungen an der FernUniversität in Hagen

  • Anforderungen des Studiengangs verinnerlichen
  • Veranstaltungsliste verfolgen für Wunschort und -thema
  • Sinnvolle oder interessante Veranstaltung wählen
  • Rechtzeitig anmelden aufgrund der Nachfrage
  • Ggf. Abmeldung bekanntgeben für die Warteliste
  • Frühzeitig Fahrt und Unterkunft buchen
  • Fachliteratur gemäß Rundmail durcharbeiten
  • Ggf. individuelle Fragen an den Betreuer überlegen
AUTOR

Kevin Schroer

Hier schreibt für Sie Dipl. Kfm. Kevin Schroer - Seit meinem Studium an der Leuphana Universität Lüneburg, im Fachbereich Betriebswirtschaft, schreibe ich für SIe über Fernstudiengänge und Fernkurs aus den Bereichen für Sprachen & Schulabschlüsse.

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