Erfahrungsbericht: Deutsch als Fremdsprache (DaF) am Goethe Institut

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Erfahrungsbericht von Melanie, 36 Jahre alt:

„Ein Fernstudium ist generell eine einfache Möglichkeit, sich beruflich nebenher fortzubilden – so heißt es immer. Es soll nebenbei machbar sein, in den Anforderungen und den erworbenen Qualifikationen dem Präsenzstudium entsprechen. Selbstdisziplin ist nötig, vor allem dann, wenn man berufstätig ist und Familie hat. Warum habe ich mich für ein Fernstudium entschieden?

Die Ausgangssituation

Ich habe bereits 2009 mein Studium in Kunstgeschichte, Japanologie und Amerikanistik abgeschlossen, verheiratet und mit einer kleinen Tochter. Nach dem Studium war ich freiberuflich als Dozentin und Texterin tätig, das ließ sich gut mit meinen doch recht hohen Ansprüchen hinsichtlich freier Zeitgestaltung und hohem Honorar vereinbaren. Da wir eine binationale Ehe führen, unsere Tochter doppelte Staatsangehörigkeit hat und eine zumindest zeitweise Rückkehr in sein Heimatland geplant ist, wollte ich meine berufliche Fortbildung darauf ausrichten. Die Fachrichtungen, die ich freiberuflich unterrichte, kann ich im Ausland so nicht anbieten – es gibt schlicht keinen Markt dafür, da ich in erster Linie mit Kindern und Jugendlichen arbeite. Das Schulsystem ist so angelegt, dass es keinen Raum für private Fortbildungen für junge Menschen gibt. Da ich weiterhin auch in Deutschland berufstätig sein wollte und zudem ein zweites Kind geplant war, bot sich ein Fernstudium oder ein Fernkurs als Weiterbildung an.

DaF – Deutsch als Fremdsprache

Da ich bereits drei Fremdsprachen fließend und weitere vier gebrochen spreche, wollte ich weiterhin im sprachlichen Bereich tätig sein und entschied mich, Deutsch als Fremdsprache zu studieren. Unterrichtserfahrung ist dank meiner Tätigkeit vorhanden, insofern würde das Ganze als berufliche Weiterbildung spürbar werden und nicht als Umschulung. Der Studienabschluss einer Universität würde mir nicht nur weltweit im Ausland das Unterrichten der deutschen Sprache ermöglichen, sondern auch in der Erwachsenenbildung in Deutschland – denn da hat sich in den letzten Jahren ja auch einiges getan. Alphabetisierungs- und Integrationskurse dürfen zwar nur mit dem entsprechenden Zusatzzertifikat geleitet werden, aber immerhin darf man mit dem Studienabschluss DaF alle anderen Sprachkurse leiten – von der Sprachförderung im Kindergarten über Förderunterricht an den Schulen bis hin zu Deutschkursen für Jugendliche und Erwachsene an Sprachschulen und den Volkshochschulen. Allerdings war und ist mir wichtig, dass der Studienabschluss international anerkannt ist. Daher informierte ich mich ausgiebig und entschied mich letztendlich für den Studiengang „Methodik und Didaktik des fremdsprachlichen Deutschunterrichts„, angeboten vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel und Langenscheidt. Das Goethe-Institut ist für Sprachkurse weltweit bekannt und gilt in vielen Ländern, vor allem in Südostasien, als Kultur- und Bildungszentrum. Ein durchaus renommiertes Institut also, das das entsprechende Ansehen genießt und dank der Universität Kassel auch dem akademischen Anspruch gerecht wird. Private Akademien kamen für mich aus zwei Gründen nicht in Frage: Die Fernstudienkurse sind dort sehr teuer, und zum Teil werden „nur“ Zertifikate angeboten, die es im internationalen Vergleich doch noch schwer haben. Abgesehen davon gibt es für das Gebiet DaF keine so große Auswahl.

Organisation, Anmeldung und Durchführung

Fernstudium klingt nach viel Disziplin, nach Durchhaltevermögen, Stress und Lernen bis spät in die Nacht. Ich hatte anfangs durchaus Bedenken, dass das alles nicht so einfach würde. Die Anmeldung war online schnell ausgefüllt, nach kurzer Bestätigung per E-Mail war nach wenigen Tagen ein mehrere Kilogramm schweres Paket mit Studienführer, allen benötigten Lernheften und dem üblichen Büroordner mit Werbeaufdruck da. Eine kleine Panne gab es: Vier Tage später kam ein identisches Paket mit anderer Teilnehmernummer, aber gleichem Namen an. Das ging selbstverständlich nach einem eher unbürokratischen Anruf und etwas Gelächter über die logistischen Probleme zurück ans Goethe-Institut. Damit war ich nun offiziell wieder Studentin, zu dem Zeitpunkt hochschwanger und noch mitten im Berufsleben, mit Kindergartenkind und berufstätigem Mann. Die ersten Wochen verbrachte ich damit, mich durch die Literatur zu wühlen, das Forum kennen zu lernen, die verschiedenen Anlaufstellen für die unterschiedlichen Studienangelegenheiten auszubaldowern und mich mit DaF als Studienfach vertraut zu machen. Wirklich inhaltliche Dinge lernte ich nicht, denn die erste Aufgabe des Studienführers hieß: Machen Sie sich mit den unterschiedlichen Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache vertraut. Die Lehrwerke füllen in jeder öffentlichen Bibliothek mehrere Regalmeter, und die Verlage sind natürlich auch zuvorkommend – ich wurde mit Leseproben und Werbebroschüren eingedeckt und hatte Mühe, aus dem Papierberg wieder herauszufinden.

Ganz konkret: Wann studiert man?

Das eigentliche Studium begann also erst ein paar Monate verspätet, das Baby war inzwischen da, und es war eigentlich ganz einfach. Zwischen Kursen, Kindern und Haushalt fanden sich immer wieder halbe Stunden und Stunden im Alltag, in denen ich einfach mal eben ein paar Seiten Studienliteratur durchgehen konnte, und so waren die ersten Hefte recht schnell bewältigt. Das Material ist leicht verständlich geschrieben, die Übungsaufgaben nicht immer. Aber der stets enthaltene Lösungsschlüssel ist durchaus sinnvoll, und der Austausch auf der Studierendenplattform des Goethe-Instituts half auch manches Mal weiter. Für den von mir gewählten Studiengang ist es egal, ob ich nach jeder Studieneinheit die entsprechende Prüfung gleich ablege oder mir damit Zeit lasse und erst alle Module durcharbeite. Ich habe mich für eine Mischform entschieden: Ich lese und lerne, solange es eben geht. Und wenn die Familie es zulässt, ein paar Tage Ruhe herrschen, wird jeweils die nächste Prüfung angegangen. Das hat rein organisatorische Gründe: Zur Prüfung meldet man sich online an, man wird zum Wunschtermin online freigeschaltet und hat vierzehn Tage Zeit, die zweiteilige Prüfung zu bearbeiten und die Lösungen online einzugeben. Dabei erscheint der zweite Teil der Prüfung erst, wenn der erste bearbeitet ist. Da meine Kinder zwar mit Mama und Buch umgehen können, in der konkreten Situation „Mama sitzt vor dem Computer“ aber grundsätzlich tödliche Langeweile meinerseits vermuten, war die Planung für die Prüfungen etwas schwieriger. Die meisten studierenden Mütter widmen sich abends ihrem Studium, wenn der Nachwuchs schläft – ich bin in den vergangenen zwei Jahren grundsätzlich beim Stillen zwischen 20.00 Uhr und 21.00 Uhr eingeschlafen. Das Studium und die Prüfungen sind Tageswerk.

Im Großen und Ganzen: Eine gute Entscheidung

Man liest immer wieder, dass bei einem Fernstudium wöchentlich acht bis fünfzehn Stunden Lernzeit veranschlagt werden sollten – das klingt schrecklich viel, neben Beruf und Familie. Aber das ist nicht viel. In diese Lernzeit fallen auch Tätigkeiten wie schlichtes Nachlesen von längeren Textpassagen, Organisation und Lesen von zusätzlicher Literatur, Austausch mit anderen Studierenden oder (in meinem Fall zumindest) bereits Lehrenden. Kurze Telefonate oder Chats mit der durchaus guten Betreuung von Seiten des Goethe-Instituts fallen in diese Zeit, und natürlich auch die Anmeldung zur Prüfung, die pure Sichtung des Materials und dergleichen. Die Zeit bekommt man recht leicht zusammen, und wirklich anspruchsvoll ist das Wenigste davon. Viel Zeit vergeht, indem man einfach nur liest und versucht, sich das Gelesene zu merken. Die Studienliteratur muss entsprechend gut aufbereitet werden, denn es ist nicht einfach, Menschen durch puren Text soweit zu faszinieren, dass beim ersten Lesen viel hängenbleibt. Das ist in der Literatur von Langenscheidt und der Universität Kassel aber zum großen Teil gelungen. Einmal durchlesen reicht bei den meisten Kapiteln tatsächlich aus, um Übungen und später Prüfungen gut bearbeiten zu können. Zusätzliche Literatur schadet natürlich nicht, die Klassiker in Sachen Unterrichtsaufbau und -vorbereitung, Lernstrategien, Didaktik und auch Neurobiologie (sofern für den Lernprozess interessant) habe ich nebenbei natürlich auch gelesen. Dafür bliebt dann eben der übliche Fantasy-Roman zur Schlafenszeit im Regal stehen. In beruflich besonders stressigen Zeiten hat es mir geholfen, jede Woche vormittags zwei bis fünf Stunden (nie am Stück) für das Studium zu blockieren. Im Arbeitszimmer hängt ein Stundenplan wie in der Schule, in dem nicht nur meine aktuellen Kurse, die ich unterrichte, eingetragen sind, sondern eben auch meine Studienzeiten und Prüfungszeiten. So kann meine Familie helfen, diese Zeit für das Studium frei zu halten.

Kritik gibt es auch: Zuviel Material

Nein, es wird nicht zuviel Material verschickt für das Fernstudium. Das ist genau richtig. Aber die Aufgaben und Übungen in den einzelnen Kapiteln erfordern immer wieder, dass man verschiedene Lehrwerke zur Hand hat, mal eben einen Deutschkurs leitet und mit den Lernenden eine Art Umfrage macht, dass Nachschlagewerke unterschiedlicher Verlage zur Hand sind und man sich eben ausführlich mit allem, was mit DaF zu tun hat, beschäftigt. Ein Vorteil des Fernstudiums ist, dass man das eben nicht an einer Universität durchführt, wo man die Hausaufgaben in der Bibliothek erledigen würde, sondern zu Hause. Auf dem Sofa, im Biergarten, im Café, auf dem Spielplatz oder wie auch immer. Aber eben nicht im Buchladen oder in der Uni-Bibliothek. Und genau da habe ich ein Problem: Wann immer ich gerade irgendwo sitze, einen Kaffee trinke und studiere, wird plötzlich für eine Übung dieses oder jenes Buch benötigt, sollen Werke verglichen werden oder dergleichen mehr. Es hilft nichts, ich muss meinen Kaffee austrinken, meine Sachen packen und in die nächste Buchhandlung umsiedeln. Oder in die zugegebenermaßen suboptimal ausgestattete Stadtbibliothek. Erstens nervt das und zweitens wird das eben doch sehr kostenintensiv, wenn sich nach und nach die in den öffentlichen Bibliotheken nicht verfügbaren Dinge aus dem Buchhandel in meinem Arbeitszimmer einfinden. Das sind versteckte Kosten, die man unbedingt einplanen sollte. Von Anfang an, denn es kann da recht viel zusammenkommen.

Fazit: Alles halb so wild, wenn die Planung stimmt

Ein Fernstudium ist kein Zauberkunststück. Wer ein bisschen plant und über ein Mindestmaß an Disziplin verfügt, kommt da gut durch. Allerdings sollte man wirklich von Anfang an planen – dann kann man Vergünstigungen wie Bildungsprämie, besondere Krankenkassentarife, Studententarife für öffentliche Verkehrsmittel (mit entsprechendem Studierendennachweis) und mehr nutzen. Das Fernstudium in der Elternzeit bietet sich an, weil man in dieser Lebensphase beruflich ohnehin einen Gang zurückschaltet. Bis auf die Prüfungen lässt sich das zu Hause recht gut bewältigen, sofern ein leeres Bücherregal und ein Computer mit Internetanschluss vorhanden sind. Angenehm ist, dass man sich bei einem Fernstudium auch wirklich auf das Studium konzentriert – Wohnheimflair, wilde Parties, Nebenjob und Schlange stehen vor der Mensa gibt es nicht, die wilde Romantik des Studentendaseins fehlt etwas. Das kommt der Effizienz aber zugute. Alles in allem kann ich für DaF-Interessierte das Studium beim Goethe-Institut empfehlen, die ersten Kursanfragen von Volkshochschulen und Sprachschulen innerhalb Deutschlands kamen schon, und dabei habe ich das Studium noch nicht einmal abgeschlossen.“

Weitere „Deutsch als Fremdsprache“ Kurse


Alle Fernkurse im Überblick

  • Art: Fernhochschule
  • Präsenzstandort Präsenzstandort
    Darmstadt
  • Online-Campus
  • Testphase
  • Abschluss: Es ist keine (Abschluss)-Prüfung vorgesehen
  • Dauer: 9 Monate
  • ZFU-Nr.: 438010
  • Art: Fernhochschule
  • Präsenzstandort Präsenzstandort
    Darmstadt
  • Online-Campus
  • Testphase
  • Abschluss: Es ist keine (Abschluss)-Prüfung vorgesehen
  • Dauer: 9 Monate
  • ZFU-Nr.: 439911
  • Art: Fernhochschule
  • Präsenzstandort Präsenzstandort
    Hamburg
  • Online-Campus
  • Testphase
  • Abschluss: Es ist keine (Abschluss)-Prüfung vorgesehen
  • Dauer: 9 Monate
  • ZFU-Nr.: 440712
  • Art: Fernschule
  • Präsenzstandort Präsenzstandort
    Wetzlar
  • Online-Campus
  • Testphase
  • Abschluss: Es ist keine (Abschluss)-Prüfung vorgesehen
  • Dauer: 12 Monate
  • ZFU-Nr.: 261811
  • Art: Fernschule
  • Präsenzstandort Präsenzstandort
    Wetzlar
  • Online-Campus
  • Testphase
  • Abschluss: Es ist keine (Abschluss)-Prüfung vorgesehen
  • Dauer: 12 Monate
  • ZFU-Nr.: 271313v

1 Kommentar “Deutsch als Fremdsprache (DaF) am Goethe Institut”

  • Jennifer Eichhorn sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich studiere Philosophie und Geschichte . Muss jetzt nur noch meine examsarbeit schreiben . Und würde gern eine Weiterbildung in dem Fach deutsch als Fremdsprache machen . Ist das möglich ? Wir würde die Vorgehensweise aussehen ? Lg Jennifer Eichhorn

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