Erfahrungsbericht: Fernstudium "Kreatives Schreiben" an der HAF

Ich begann mein Studium im Alter von 49 Jahren. Das letzte unserer Kinder war gerade ausgeflogen. Drei Jahre zuvor hatte ich meinen Beruf einer Verwaltungsangestellten im öffentlichen Dienst an den Nagel gehängt und beim Deutschen Turner-Bund eine Fortbildung zur Fach-Übungsleiterin für Gymnastik und Tanz gemacht. Die Arbeit mit Kindern beim kreativen Tanz füllte mein Herz, doch einen lang gehegten Traum gab es noch:
Ich wollte schreiben. Einen Plan, wie und wo ich anfangen sollte, hatte ich nicht.

Auf die Hamburger Akademie für Fernstudien (HAF) war ich zehn Jahre zuvor durch die Anzeige in einer Zeitschrift aufmerksam geworden. Einmal Informationsmaterial angefordert, erhielt ich regelmäßig Post aus Hamburg.

2007 war es dann soweit:
Ich entschied mich für das Studien-Paket „Große Schule des Schreibens“.
Neben den Lehrgängen „Grundstudium“ und „Belletristik“ konnte ich nach ausführlicher telefonischer Beratung den im Angebot enthaltenen Lehrgang „Sachliteratur“ abwählen; stattdessen entschied ich mich, passend zu meiner Arbeit mit den Tanzschülern für „Kinder- und Jugendliteratur“ als dritten Studiengang.
Das zweiwöchige Probe-Studium wurde auf meine Bitte hin verlängert – man gab mir volle vier Wochen Zeit, das Angebot zu testen.

Mein erstes Paket kam mit der Morgenpost am 22.11.2007: Sechs Arbeitshefte für das erste Semester und ein Extra-Heft für die Einsendeaufgaben. Ein ausführlicher Studien-Ratgeber beschrieb Inhalte und Zielsetzung, Perspektiven auf den Beruf einer Autorin, Ablauf des Studiums sowie den Umfang des Lehrmaterials. Ein detaillierter Arbeitsplan sowie nützliche Tipps für ein erfolgreiches Studieren machten mir die Vorstellung leicht, das Studium in meinen Alltag einzubauen. In einem netten Anschreiben stellte sich die pädagogische Leitung vor und verwies auf Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Fax-Nummern, wo ich jederzeit Antworten auf alle auftauchenden Fragen erhalten sollte. Nicht zuletzt enthielt mein Päckchen das Stilwörterbuch aus der Duden-Reihe sowie einen hübschen Füllfederhalter als Geschenk.

Ich stürzte mich ins Vergnügen und schnell wurde mir klar, dass ich von meinem kostenlosen Rücktrittsrecht keinen Gebrauch machen würde.
In einem ausführlichen Telefonat vereinbarte ich mit der Studienberatung nach Ausschöpfen aller Vergünstigungen einen Gesamtpreis in Höhe von 2.142,- € für das gesamte Studium wie oben beschrieben. Eine sechsmonatige kostenfreie Verlängerung wird allen Studierenden automatisch zuerkannt.
Ich vereinbarte Ratenzahlung in 36 Monatsraten von 59,50 €, die bequem von meinem Bankkonto abgebucht wurden.

Ab sofort hatte ich im vierwöchigen Rhythmus je ein DIN-A-4-Arbeitsheft, Umfang ca. 40 Seiten, zu bearbeiten. Sechs kostenfreie Monate Verlängerung wurden mir nach einem kurzen Telefonat mit der Studienberatung anstandslos gewährt; ich hatte also keinerlei Zeitdruck.

Die Betreuung durch die Hamburger Akademie für Fernstudien beschränkte sich auf das Korrigieren der Hausaufgaben. Hatte ich Fragen oder Anregungen, griff ich zum Telefonhörer oder tippte eine E-Mail an die Studienleitung oder das Beratungsteam. Meine Anfragen wurden stets zeitnah und ausführlich bearbeitet.

Details zum Grundstudium:

Neben viel Lesestoff gab es Schreibübungen durchzuführen sowie Grammatik-Aufgaben zu lösen. Literaturtipps machten auf die Arbeitsweise verschiedener Schriftsteller aufmerksam, dazwischen kam immer wieder die Aufforderung: Schreiben, schreiben, schreiben! Ich schaffte mir ein Notizbuch an, das ich stets bei mir trug, um alle Ideen und Inspirationen, die der Lehrgang in mir weckte, zu notieren. Eine geniale Idee half mir beim Entwickeln meiner Storys: Beim Zubettgehen, wenn das Tagesgeschehen langsam in den Hintergrund trat, begann ich, entspannt über die nächste Hausaufgabe nachzudenken. Über diese Träumereien glitt ich sanft in den Schlaf. Am nächsten Morgen brauchte ich nur noch aufzuschreiben, was sich mir gezeigt hatte. Bis heute nutze ich diese Methode, um meiner Kreativität Raum zu geben.

Jedes Arbeitsheft mündete in das Anfertigen einer Hausaufgabe, auf die systematisch hingearbeitet wurde. Die fertige Aufgabe wurde dann per Post oder E-Mail zur Prüfung an die Studienleitung geschickt.

Einsendeaufgaben Grundschule I:

1. Ein Aufsatz, Thema vorgegeben,
2. eine selbst erfundene Story,
3. eine Grammatik- und Stil-Übung,
4. Redigieren und Kürzen eines vorgegebenen Textes,
5. eine Beschreibung oder Erzählung,
6. das Entwickeln von Dialogen.

Einsendeaufgaben Grundschule II:

1. Ein detailliertes Erzählkonzept,
2. Entwickeln einer Story aus vorgegebenem Textmaterial,
3. die grammatikalische Analyse vorgegebener Texte,
4. eine Stilübung zu den Feinheiten der deutschen Sprache,
5. Konzipieren eines klar gegliederten und geordneten Textes.

Nach diesem Prinzip waren alle Lehrgänge aufgebaut. Die Hausaufgaben waren anspruchsvoll und abwechslungsreich. Der Lehrgang Belletristik bescherte mir als Abschlussarbeit ein Buchprojekt, an dem ich neben vielen anderen Schreibprojekten heute noch genussvoll arbeite und das auf jeden Fall früher oder später auf dem Markt erscheinen wird.
Auch der Lehrgang Kinder- und Jugendliteratur endete mit einem Buchprojekt. Die Frage, wie ein Autor seine Texte veröffentlichen kann, wurde im Studium ausführlich erörtert.

Durch das Studium wurde meine Phantasie angeregt. Ich entwickelte Ideen zu Themen, auf die ich alleine niemals gekommen wäre. Es geschah genau das, was ich mir gewünscht hatte: Meine Finger flogen nur so über die Tastatur des PCs. War eine Arbeit erledigt, brannte ich darauf, zu erfahren, wie es weitergehen würde.

Jeder Lehrgang mündete nach zwölf Arbeitsheften in eine Projektaufgabe. Diese bezog sich wiederum methodisch auf das Gelernte. Ziel der Grundschule war das Anfertigen einer druckreifen Kurzgeschichte. Schon nach einem Jahr beherrschte ich das Handwerk, von einer Ausgangssituation über die Entwicklung der Handlung bis hin zur Lösung das zu Papier zu bringen, was mich zur Aufnahme dieses Studiums gebracht hatte: Ich brachte unterschiedliche, wundervolle Kurzgeschichten zustande. Ich hatte gelernt, wie man das macht.

Um ein solches Ergebnis zu erzielen, empfehle ich systematisches Arbeiten. Ich habe meine Lehrhefte Seite um Seite durchgearbeitet, die geforderten Hausaufgaben und Übungen eine nach der anderen erledigt und nichts ausgelassen oder überblättert. Erst nach Beenden des Stoffes im Heft habe ich mich an die jeweilige Einsendeaufgabe gesetzt.

Meinen anfänglichen Vorsatz, jeden Tag eine Stunde zu arbeiten, habe ich nach einiger Zeit etwas modifiziert: Die meisten Aufgaben waren so faszinierend, dass ich länger als eine Stunde am Tag daran gearbeitet habe und so konnte ich es mir leisten, regelmäßig einige Tage frei zu nehmen, um frische Kraft zu tanken.

Alle Lernhefte waren übersichtlich, die Inhalte gut verständlich und im Format so, dass sie auch in meinem Reisegepäck Platz fanden. Manche Aufgaben löste ich im warmen Sand eines Atlantik-Strandes, andere auf einer schattigen Liege am indischen Ozean. Selbst im Urlaub genoss ich das Arbeiten an meinen Studien-Inhalten.

Meine Arbeitsmaterialien trafen im Sechs-Monats-Rhythmus rechtzeitig ein. Während meiner gesamten Studienzeit konnte ich fertige Arbeiten von einer Förderpreis-Jury prüfen lassen. Hier werden auch heute noch regelmäßig Geldpreise ausgelobt. Ich hatte leider kein Glück. Bei Schreibwettbewerben zu Kurzgeschichten-Anthologien kleinerer Verlage und in der Zeitschrift „Meine Geschichte“ aber konnte ich schon während meiner Studienzeit einige meiner Kurzgeschichten platzieren. Einen Schreib-Wettbewerb meiner Heimatstadt konnte ich gar gewinnen. Mein Text wurde als beste Einsendung mit der Beurteilung „literaturfähig“ bewertet und in der Tageszeitung unter der Rubrik „Kultur“ veröffentlicht.

Zu Beginn jedes Lehrganges stellte sich die jeweilige Studienleitung in einem Brief umfassend vor. Im Grundstudium wurde ich von einer Lektorin, Journalistin und Autorin betreut. Das Fach Belletristik bescherte mir eine promovierte Germanistin, Sprachwissenschaftlerin und Medienpädagogin, die ich bei einem zusätzlich durchgeführten Lehrgang auch persönlich erleben konnte. Der letzte Studiengang wurde von einer Schriftstellerin und Pädagogin mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur betreut.
Alle Hausaufgaben kamen innerhalb weniger Tage korrigiert und in einem mehrseitigen Brief ausführlich besprochen zurück.

Meine Spannung auf das Urteil der Studienleitung war jedes Mal riesengroß!

Noch heute bewahre ich meine Studien-Unterlagen in 6 weißen Stehordnern griffbereit auf. Drei Jahre nach Beendigung meines Studiums greife ich nur noch selten darauf zurück, da die Studieninhalte so klar vermittelt wurden, dass sich das Gelernte nachhaltig in meinem Kopf festsetzen konnte.

Ich profitiere täglich von meinem Fernstudium.

Nach Beendigung dieser aufregenden Zeit wollte ich die gewohnten Arbeitszeiten nicht aufgeben und habe mich einem Internet-Autorenportal angeschlossen. Hier wird meine Arbeitsleistung hoch bewertet und ich habe die einzigartige Möglichkeit, mir ganz nach Lust und Laune ein Taschengeld zu verdienen. Die Zeit kann ich mir selbst einteilen; die Themenauswahl ist unerschöpflich und ein äußerst spannendes Betätigungsfeld.

Neben der Verbesserung des Schreibstils wurden auch meine Sinne geschärft. Ich nehme meine Umwelt heute anders wahr als vor Beginn des Studiums.

Ein Nachteil ist vielleicht der hohe Preis. Das Angebot der monatlichen Ratenzahlung aber macht auch diese Hürde überwindbar.

Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es die Möglichkeit einer Förderung durch die Bundesanstalt für Arbeit. Sollte sich jemand dafür interessieren, empfehle ich einen Anruf bei der Studienberatung.

Fazit

Ich habe meine Studienzeit sehr genossen. Wer diszipliniert, kreativ und lernbegierig ist, der wird beim Fernstudium „Kreatives Schreiben“ an der Hamburger Akademie für Fernstudien viel Spaß haben und auch vom Erlernten profitieren können. Ich denke oft und gerne diese spannende Zeit zurück.

Mein Tipp: Wenn Sie neugierig geworden sind, dann versuchen Sie es einfach mit dem kostenlosen und unverbindlichen Probestudium!

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