Erfahrungsbericht: Psychologie Fernstudium an der FernUniversität in Hagen

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Erfahrungsbericht von Manuela, 32 Jahre alt:

Das Fernstudium – Ein Reisestart voller Höhen und Tiefen

Man kann nie genug lernen, dachte ich mir, und suchte nach Möglichkeiten nach meinem erfolgreich abgeschlossenen Erststudium weiter zu studieren. Ein zweites Präsenzstudium an der Universität kam nicht in Frage – immerhin will man nach fünf Jahren Studium auch endlich Geld verdienen. Durch eine TV-Werbung kam ich schließlich auf eine ganz andere Idee: Das Fernstudium.

Die Ausgangslage

Im April 2013 schloss ich mein Erststudium mit dem „Ersten Staatsexamen“ ab und stand vor der Frage: „Was nun?“ Glücklicherweise fand ich direkt im Anschluss einen Job und die finanzielle Situation war gesichert. Allein schon deshalb verbot sich jeder weitere Gedanke an ein Präsenzstudium. Durch eine TV-Werbung der Fernschule SGD kam ich schließlich auf die Idee, mich über Fernstudiengänge zu informieren.

Natürlich widmete ich mich zunächst den aus der Werbung bekannten Fernschulen ILS und SGD. Das Angebot klang vielfältig und vielversprechend – aber es gab gleich zwei große Haken:

Fernschulen wie ILS und SGD bieten in erster Linie keine Studiengänge mit anerkannten Abschlüssen an. Das wird in der Werbung zwar suggeriert, aber dafür muss man beispielsweise an die angeschlossene Euro FH gehen. Und hier wird es schnell…
teuer. Das ist das Wort, das Fernschulen wie die oben genannten wohl am besten beschreibt. Meist zahlt man hier übrigens monatlich.

Die weitere Recherche brachte mich schließlich auf die FernUniversität in Hagen. Als einzige staatliche FernUni in Deutschland überzeugte sie mich sofort. Warum? Weil es hier anerkannte Abschlüsse zu erwerben gibt und das System funktioniert, wie jede herkömmliche Uni – nur, dass man eben nicht vor Ort anwesend sein muss. Halbjährlich leistet man den Semesterbeitrag. Der ist deutlich erschwinglicher, als es an den Fernschulen der Fall ist.

In diesem Punkt muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich nur weiterbilden oder „richtig“ studieren möchte. Für Weiterbildungen bieten die privaten Fernschulen das bessere Angebot, für Studiengänge die FernUniversität (oder auch die Euro FH).

Das Studienfach: Psychologie

Schnell stand fest, was ich studieren wollte: Psychologie. Mein Interesse für dieses Fachgebiet war stets hoch. Schließlich stellte mich die Online-Einschreibung, die übrigens sehr unkompliziert ist, vor die Wahl, mein Studium in Voll- oder Teilzeit zu absolvieren. Ich ging auf Nummer sicher und wählte den Teilzeitweg. Ich konnte noch nicht abschätzen, wie das Studium neben meinem Vollzeitjob funktionieren würde. Allerdings wird das Studium somit nicht die herkömmlichen 6 Semester (3 Jahre), sondern 12 Semester (6 Jahre) dauern. Zu Beginn dachte ich mir nichts dabei, aber das stellte sich später noch als Motivationslücke heraus.

Völlig ohne Motivationslücke startete ich in die Bearbeitung, sobald meine Materialien per Post bei mir zuhause ankamen. Diese bilden die Grundlage des Studiums – denn ein Fernstudium besteht zu 80 Prozent aus Lesen. Darauf muss man sich einstellen, für mich war das in Ordnung so.

Das Betreuungsangebot

Darüber hinaus wird man aber an der FernUni nicht allein gelassen. Noch vor Beginn des Studiums, fand in meinem Wohnort (und vielen anderen Orten in Deutschland) eine Einführungsveranstaltung statt. Diese ist sehr hilfreich. Alle Infos kann man zwar auch aus dem Internet beziehen, es hilft aber doch, sich alles noch einmal erklären zu lassen. Außerdem lernt man hier, wenn man mag, Studenten aus der Umgebung kennen und kann Lerngruppen bilden.

Über das Portal Moodle wird man schließlich während des Semesters von Dozenten betreut, bekommt zusätzliche (teils verpflichtende) Materialien zur Verfügung gestellt und hat die Chance, sich mit anderen Studenten auszutauschen. Da ich persönlich ein Selbstlerner bin, habe ich von Letzterem keinen Gebrauch gemacht.

Die Lernmaterialien

Die Online-Materialien sind sowohl hilf- als auch zahlreich. In einem Überblick wird aber genau aufgeschlüsselt, welche davon klausurrelevant sind und welche nur für zusätzliche Informationen dienen. Ergänzend gibt es auch Videoaufnahmen von Online-Vorlesungen zu wichtigen Themen als Download. Diese sind absolut zu empfehlen.

Die per Post zugeschickten Materialien („Studienbrief“ genannt) sind ebenfalls umfassend, teilweise jedoch anspruchsvoll. Mal eben so nebenbei etwas durcharbeiten geht schwer, man muss sich wirklich darauf konzentrieren und sie nicht nur lesen, sondern durcharbeiten.

Die Anfangsphase

Die ersten fünf Wochen war ich höchst motiviert, ich habe jeden Abend nach der Arbeit rund eine Stunde in den Materialien gelesen oder Online-Vorlesungen angeschaut. Ich lag gut in dem vorgegeben Zeitplan, an den man sich halten kann, aber nicht muss. Jedem steht frei sich seinen eigenen Zeitplan zusammenzustellen. Aber es kam, wie es kommen musste: Die Arbeit wurde durch dortige Umstände anstrengender und abends herrschte mehr Müdigkeit statt Motivation. Dann kam ein Umzug hinzu und der Anschluss war verloren.

Was nun? Panik? Nein. Da ich wusste, dass ich die Materialien bis zum Klausurtermin – der rechtzeitig feststeht und an vielen deutschen Universitäten stattfindet – nicht schaffen würde, meldete ich mich nicht für die Prüfung an. Ich werde sie am Ende des zweiten Semesters machen. Klausuren werden jedes Semester angeboten – da man auch im Winter- sowie Sommersemester anfangen kann. Das ist eine Vereinfachung des Studiums, die es erlaubt auf berufliche oder private Umstände flexibel zu reagieren.

Die Förderung: KfW-Studienkredit und Fernstudium?

Ebenfalls eine Vereinfachung ist, dass man sich mittlerweile auch Fernstudiengänge (auch in Teilzeit!) von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern lassen kann. Zwischen 100 und 650 Euro bekommt man monatlich – und das darf man sich selbst aussuchen, es hängt nicht vom Einkommen oder Sonstigem ab. Ich habe mich noch während meines Erststudiums für die KfW entschieden, um mir eine eigene Wohnung und die Semesterbeiträge leisten zu können. Diesen Kredit habe ich schließlich weiterlaufen lassen.

Zunächst gab es einige Schwierigkeiten, bei der Umstellung, da ich offiziell schon 10 Hochschulsemester an einer Universität studiert habe. Die KfW fördert jedoch nur bis zum 10. Fachsemester und möchte danach eine Garantie der Hochschule haben, dass der Abschluss bis spätestens zum 14. Semester zu schaffen ist. Wenn jedoch, wie bei mir, der Fachwechsel bzw. der Beginn eine Zweitstudiums auf das 11. Hochschulsemester fällt, dann bedarf es einiger Telefonate mehr. Letztlich wurde jedoch alles genehmigt und ich konnte auch weiterhin den Studienkredit in Anspruch nehmen, da ich mit Psychologie zwar im 11. Hochschulsemester, aber wieder im 1. Fachsemester war. Der kleine, aber feine Unterschied.

Fazit: Werde ich das Studium weitermachen?

Jein. Nach nun einem Semester Psychologie (ohne Prüfung am Ende) habe ich mich auch für das zweite Semester rückgemeldet. Zum dritten Semester Psychologie werde ich mich jedoch nicht rückmelden. Die Zeit des Studiums in Teilzeit von rund 6 Jahren ist mir persönlich zu lang. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Bachelor in Psychologie ohne den dazugehörigen Master beruflich nur wenig ausmacht. Das wären letztlich weitere 4 Jahre. Wer also einen schnellen berufsrelevanten Abschluss anstrebt, sollte ein Teilzeitstudium nicht in Betracht ziehen.

Dennoch wird es für mich an der FernUniversität in Hagen weitergehen – mit einem Fachwechsel. Aufgrund meines Erststudiums ist es mir möglich, direkt ein Masterstudium in Bildungswissenschaften aufzunehmen, was mir beruflich mehr entgegen kommt.

Mein persönliches Fazit

Die Motivation für ein Fernstudium ist deutlich höher, wenn man es beruflich nutzen kann. Ein Psychologiestudium aus Interesse aufzunehmen war zwar eine gute Idee, doch für den jetzigen Zeitpunkt der beruflichen Orientierung zu früh. Möglicherweise werde ich es später fortführen. Für den Moment steht die Berufstauglichkeit jedoch im Vordergrund.

Alle Fernkurse im Überblick

Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie (Bachelor of Arts)

Art: Fernhochschule
Präsenzstandort Präsenzstandort
Hamburg, Berlin, Göttingen, Leipzig, Nürnberg, München, Wien, Zürich, Frankfurt, Bremen, Köln,
Online-Campus
Testphase

Abschluss: Bachelor-Prüfung
Dauer: 48 Monate
ZFU-Nr.: 138409

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Die Ausgangslage

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